bye bye, mia

 ...again.

der wohl schlimmste augenblick für eine jede bulimikerin ist, keinen brechreiz mehr auslösen zu können.
mehr als eine stunde hänge ich über der toilette, um den döner, den ich essen musste, wieder los zu werden. ohne erfolg. ich zog jedes register, versuchte es mit allen tricks und allen mitteln, doch das einzige, was mir wieder zu augen kam, war ein mini stück fleisch.

danke, mia, für alles, was du mir gegeben hast. danke, dass du mich gerade jetzt im stich lässt.
es wird zeit, sich von dir zu verabschieden, denn wenn man dich braucht, wenn man dich wirklich braucht, bist du nicht da.
bisspuren an meiner bereits blau angelaufenen hand verraten noch von meinen versuchen.
es ging mir wirklich selten so miserabel, wie in diesem moment.
dulcolax, und zwar mehr, als vor nicht einmal 24 stunden, sind schon eingeworfen.
hoffentlich sterbe ich diese nacht an kaliummangel.

ich kann nicht mehr.

nachdem ich stundenlang mit meiner familie über den kümmerlichsten weihnachtsmarkt gelaufen bin, den ich je gesehen habe, currywurst, crépes, heißem kakako, waffeln und backfisch widerstanden habe, während mein körper gegen die eisige kälte rebellierte, kommt mein vater auf die idee, noch schnell döner zu kaufen auf dem nachhauseweg.
ich werde gezwungen ebenfalls einen zu essen. glücklicherweise zu hause. hinter seinem rücken lache ich mir ins fäustchen, denn die kalorien werden mich schneller wieder verlassen, als er gucken kann.
falsch gedacht.

ich habe kopf- und rückenschmerzen. mein unterbauch ist aufgebläht, als wäre mein blinddarm geplatzt. dieser druck kommt vom afm missbrauch. ich bin es selber schuld und das weiß ich genau.


nicht einmal mehr kotzen kann ich.
wie konnte es so weit kommen?