And the voice in my head starts screaming
I'm alive!
You're like a laserlight, burning up
Burning down, on me
You're like a laserlight, burning up
Burning down, on me
You make me feel good,
You make me feel safe,
You make me feel like I could live another day
You're like a laserlight, burning up
Burning down, on me
You're like a laserlight, burning up
Burning down, on me
You make me feel good,
You make me feel safe,
You make me feel like I could live another day
(David Guetta ft. Jessie J - Laserlight)
was ich gestern erlebte, kann ich nicht in worte fassen. ich kann es versuchen, abe rniemals, niemals wird das, was ich vermitteln möchte, auch nur bei einem von euch ankommen.
gestern war der abiball meiner alten jahrgangsstufe, der menschen, mit denen ich jahrelang in einer klasse war, die meine hochs und tiefs vor augen hatten.
ich hatte noch nie in meinem ganzen leben so große angst, wie vor diesem tag.
warum hat sie mich gefragt, ob ich mitkommen will, wenn wir doch gar keinen kontakt mehr haben?
sie, das ist ein mädchen, welches selbst fast an depressionen zerbrach. vor jahren hat sie es heraus geschafft und trotzdem wusste sie tag für tag was ich durchmachte. sie war nicht meine beste freundin, aber ich hatte und habe noch immer eine besondere verbindung zu ihr. sie braucht mich nur anschauen und weiß instinktiv, was los ist, was in und mit mir vor sich geht.
ich kann nicht laufen in diesem kleid, das so eng ist, dass meine schritte halb so groß sein können, wie sonst. ich habe meine hohen schuhe vergessen, fühle mich klein und hässlich, im vergleich zu all diesen schönheiten um mich herum, in den schönen, teuren kleidern, aber ich lasse mir nichts anmerken, halte hier und da smalltalk mit den mir bekannten gesichtern, die zu scheinbar fremden menschen gehören.
"wie schön, dass du da bist!"
"ich freue mich echt dich zu sehen!"
"echt cool, dass du gekommen bist!"
"mit wem bist du hier?" "mit ihr." "achso." von euch arschlöchern hat mich ja sonst niemand gefragt..
irgendwann tun meine wangen weh, vom ganzen gekünstelten lachen. es ist ganz nett, ja, aber der bringer ist es nicht.
die nächste herausforderung ist das buffet. einer bulimikerin ein all "you can eat buffet" zu servieren ist eine risiko. aber ich halte mich an das mädchen, mache es ihr einfach nach, befülle meinen teller hauptsächlich mit salat und gemüse und schaffe es, nicht noch einmal nachzuholen.
irgendwann stehen wir nur noch draußen, unterhalten uns, kommen ins gespräch mit vielen verschiedenen menschen, die ich kenne und auch wieder nicht. der vorteil war, dass nicht nur das essen im preis enthalten war, sondern ebenso der alkohol, sodass wir irgendwann bei dem 9. glas weißwein sind, das wir, "ex oder ballotelli", ohne nachzudenken in uns kippen.
der abend fängt an, spaß zu machen!
um zwei verschwinde ich mit drei der jungs, die nur mehr schlecht als recht laufen können und tarzansprünge von treppen und gegen laternenpfähle machen, die ausrasten und gegen den fahrplan schlagen, weil kein zug mehr kommt. ich muss mein kleid beinahe über meinen hintern schieben, um schritt halten zu können, aber das ist vergessen, als wir schließlich in einem teil meiner stadt ankommen, in dem ich mich absolut nicht auskenne. aber ich habe keine angst, ich bin viel zu sorglos, viel zu glücklich darüber, diesen einen jungen bei mir zu haben.
er war in meiner klasse und er war magersüchtig, hatte auf 1,86m bloß noch 42kg. er war in einer klinik und ich war die einzige, die ihn damals besuchte. es geht ihm lange schon wieder gut, man sieht es und man fühlt es, aber ich habe seit dem tag, an dem ich ihn besuchte, kein einziges wort mehr über seine krankheit verloren und er ebenso wenig.
ich erfahre dinge von ihm, die ich mir niemals hätte träumen lassen können: er kifft seit drei jahren regelmäßig, also dauert es nicht lange, bis wir die ersten tüten zünden. aber es ist ok, denn es ist etwas besonderes und ich kann es mit meinem gewissen vereinbaren.
er ist überraschend offen und überraschend ehrlich, als wir, auf der couch sitzen und einen film schauen, ohne ihn wirklich wahrzunehmen, anfängt, mit mir zu sprechen, zu reden. nicht bloß dieser oberflächliche scheiß, sondern tiefe gedanken, schmerzende gedanken.
"lässt es einen irgendwann vollkommen los?"
"ja. aber es ist harte arbeit und es ist wirklich, wirklich anstrengend. du musst einfach handeln. ich habe gekocht und gegessen, gekocht und gegessen, gekocht und gegessen. immer wieder, egal, ob ich hunger hatte oder nicht. du musst einfach verstehen, dass der körper nahrung braucht zum leben. ich habe nicht nur nicht mehr gegessen, sondern auch nicht mehr getrunken, weil auch wasser gewicht hat und ich am nächsten tag mehr wog, als zuvor. ich lag irgendwann wie ein häufchen elend auf der waage, 45kg, meine oma stand neben mir und hat einfach nur geweint. das hat mir die augen geöffnet. ich habe seitdem 50kg zugenommen. ich fühle mich nicht wirklich wohl, aber es muss ja. es geht darum, zu LEBEN. und ohne essen, geht das nicht."
um halb sechs überlege ich, wie ich nach hause kommen könnte, mit null euro in der tasche. er bietet mir sein bett an und nimmt dafür gerne die couch.
ich schlafe sofort ein und das letzte, was ich sehe, sind seine blaue augen, die mich erwartungsvoll anschauen. vielleicht auch ein wenig unsicher, ich weiß es nicht. ich möchte ihm anbieten, zu mir ins bett zu kommen, aber mehr nähe vertrage ich nicht. es war die größte überwindung, überhaupt über mich und meine krankheit zu sprechen, da wäre körperliche nähe zu viel, selbst wenn es bloß kuscheln gewesen wäre. ich wünsche es mir, einfach nur von jemandem gehalten, berührt zu werden, aber ich kann es nicht, bringe es nicht über mich.
nach wenigen stunden schlaf, immer noch vollkommen betrunken werde ich wach. er ist es schon.
"du hast so süß geschlafen! möchtest du etwas frühstücken?"
ich weiß, dass es kein nein gibt, dass er es nicht akzeptieren würde, also sage ich ja, für ihn. kurze zeit später kommt er mit brot, joghurt und frischem spiegelei wieder und ich esse ein paar bissen, bevor ich aufgeben muss, weil ich mich sonst hätte übergeben müssen.
dann sitze ich noch 45minuten im bus, zusammen mit kleinen kindern und omis, in seiner trainingshose und dem viel zu großen tshirts, mit schwarzen balken um die augen und schmadigen haaren.
aber es ist mir egal, dieser abend war es wert!
was jetzt auf mich wartet, ist ein leeres haus, sturmfrei bis zum 9.
party, bruder!
vielen danke, an alle, die das hier gelesen haben. dieser tag gestenr hat mir sehr viel bedeutet.
es werden noch mehr von diesen tagen kommen <3
AntwortenLöschenverdammt, jetzt habe ich den rest vergessen, den ich schreiben wollte. also die antwort auf dein kommentar.
Löscheneigentlich habe ich nicht vergessen, was ich schreiben wollte, weil ich es ehrlich gesagt nicht weiß. ich finde nie die richtigen worte. ich hab keine worte dafür, was ich gefühlt habe, als ich deine worte gelesen habe.
ich weiß nur, dass ich beim letzten satz tränen in den augen hatte..
ich hab dich auch lieb.
Das Kleid ist wunderschön, DU bist wunderschön.
AntwortenLöschenIch mag dich so sehr und wir schreiben viel zu selten. Ich bin immer für dich da, ja? Merk dir das bitte, für immer. Ich bin bei dir, egal was kommmt.
Ich finds schön, zu lesen, dass dich etwas wenigstens etwas erfreut! Und er hat Recht mit dem essen. Ich glaube daran, dass du es schaffst, daraus zu kommen, egal, was kommt. Ich werde meinen Glauben nie verlieren <3 Und du bist wunderschön, immer, auch ohne Schminke fand ich dich in der Klinik total hübsch und das wollte ich dir mal gesagt haben und auch wenn du es wahrscheinlich nicht annehmen kannst: Ich empfinde es so <3
AntwortenLöschenEs klingt nach einer wunderbaren Nacht, nach wunderbaren Menschen und einem momentanen glücklichen Leben. Genieße jede einzelne Sekunde davon! Diese Tage sind meist rar, aber sie kommen immer wieder! Ich wünsche dir noch so viele davon. Ich wünsche dir einfach aufzuwachen und glücklich zu sein. Auch wenn es in den meisten Augenblicken unmöglich erscheint, ich glaube fest an dich! Du schaffst alles, Schmetterling! Denk an dich <3
AntwortenLöschen<3
AntwortenLöschen<3<3<3
AntwortenLöschenIch wünschte, ich hätte auch einen Menschen im echten Leben, mit dem ich so über meine ES sprechen könnte. Also jemand, der dieselben Erfahrungen gemacht hat. Aber zu den meisten Esssgestörten in meinem Umfeld habe ich keinen Kontakt. Es freut mich, dass du so eine schöne Nacht hattest und dein Kleid steht dir wirklich gut!
AntwortenLöschen