Next time I'll be braver, I'll be my own savior.

und ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob das angemessene gefühl auf dieses neue tiefstgewicht, dass ich nicht verdient habe, euphorie, wut, trauer, hilflosigkeit oder stolz ist.
als ich die treppen in der schule kaum hoch gelange, die menschen um mich herum dieses ganze fett an mir anstarren, überwiegt wohl die hilflosigkeit. mir ist kalt, egal wie viel ich trage. meine hände nehmen ihre eigentliche farbe nicht mehr an, sondern bleiben in einer lila färbung, mit orangenen flecken. auch sehr schön. fast schon kunst.


sie spricht über die magersüchtige, aus der gruppe, an der ich kurzzeitig teilgenommen habe. sie nennt sie bloß "die dünne". sie käme wohl von ihren 38kilo (bei 1,60m) einfach nicht weg. es ist keine echt trauer, die in ihrer stimme mitschwingt, sich in ihrem blick zeigt. diese frau hat kein mitgefühl. für sie ist alles so einfach. so logisch. medizinisch erklärbar. 
"du bist immer noch sehr dünn. regulierst du dein körpergewicht noch über die kotzerei?" danke. ja. jeden tag. jeden einzelen verschissenen tag..

"was bringt es dir, einen abischnitt von 1,xx zu haben, wenn es dir danach wieder schlect geht? ich habe nicht einmal geglaubt, dass du es überhaupt schaffst wieder zur schule zu gehen, denn es ging dir wirklich schlecht. viele wege führen nach rom. es gibt kein gesetz, das leistung vorschreibt. warum also hast du so hohe ansprüche an dich selbst?"
warum, ja, warum?

meine haut ist schlecht. wieder einmal kiffe ich zu viel. wieder einmal während meiner freistunden. wieder einmal, vor dem unterricht.
ich merke doch, dass mir das alles nicht gut tut, dass ich mir meine zukunft verbaue, mir selbst, steine in den weg lege. aber ich kann nicht aufhören.
ich will nicht aufhören..?

wenn heute abend nichts mehr geht, knalle ich mir ein paar dxm rein und versuche, so wenig, wie möglich von der welt mitzubekommen.