Freitag, 4. Mai 2012

I guess I'm someone different at night

I'll keep on going, I'll keep on going
Until I my heart says no
I'll keep on growing, I'll keep on growing
Until I find myself a new show
If we're meant to be together change the way you see weather
Live for now, forget forever
(Example - Midnight Run)



 das leben wird nicht einfach so schöner. es verändert sich nicht plötzlich alles um mich herum. es erfordert arbeit, wille, kraft. selbst wenn ich mein abitur jetzt in händen hielte, wäre ich kein anderer mensch. es macht dich nicht großer, nicht besser, nicht erwachsener. nicht reifer oder erfahrener. es beendet einen lebensabschnitt, doch der, der darauf folgt, wird weitaus größere enttäuschungen mit sich bringen. 
tiefer, weiter, schneller. 
ich erhoffe mir so viel von dem tag, an dem ich die schule zum letzten mal betreten muss und dabei vergesse ich, dass nichts und gleichzeitig so viel anders wird. die äußeren faktoren fallen weg, führen nur zu noch größerer unsicherheit und die inneren verharren. all das kranke, vielleicht auch das 'böse', verschwindet nicht auf knopfdruck. ich muss etwas tun, um voran zu kommen, um irgendwann mich selbst finden zu können. ich will selbstbewusst sein, anstatt von den menschen um mich herum, als arrogant angesehen zu werden, weil ich so wirke, wenn ich mich nicht wohl fühle: in meiner haut, in einem raum, in einer unterhaltung.

dann schaue ich in den spiegel, trage die 34er hose meiner schwester, von zara. heute morgen saß sie anders, zumindestens glaube ich es. jetzt hängt sie an mir, als wäre sie zwei nummern zu groß. und es verwirrt mich wieder und wieder, dieses schwere, triefende gefühl, das wie gummi an mir klebt und mich nie verlässt. dieser körper gehört nicht zu mir. er sieht so zerbrechlich aus, so kantig und knochig. noch immer bin ich dünn. ich weiß nicht wieso, aber heute sehe ich vielleicht zum ersten mal wirklich meinen eigenen körper. und er ist okay. mit diesem gewicht könnte ich gut umgehen, auch wenn ich es nicht kenne. 
weniger wäre ungesund.
mehr wäre unangenehm. 
ich kann nicht einschätzen, wo ich mich gerade befinde und zu guter letzt, beschleicht mich das gefühl, zu viel platz einzunehmen.

ich glaube, ich bin irgendwie zu laut für diese welt.

2 Kommentare:

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  2. Ich könnte heulen, weil ich jetzt sehe, dass ich deinen Blog lesen kann. Ich könnte vor Freude heulen.. du hast dich entwickelt.. krass, ich bin so überwältigt! Ich muss das alles aufholen.. du bist meine Lieblingsbloggerin, Julia. Ich will dich das wissen lassen.. ich hoffe, dass es dir irgendwann wirklich gut geht <3

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