Sonntag, 19. Februar 2012

i can't let go of this dream

manchmal, da kommt in mir die frage auf, ob das alles hier so passieren musste, ob es vorbestimmt war, ob es schicksal ist. 
eine krankheit ablegen, bekämpfen und besiegen, und in die nächste rutschen, mit den armen wedelnd, bis die kräfte nachlassen und man irgendwann bloß noch stumm und leise dort steht, in dem sumpf der emotionen und probleme. unbewegt. unbelebt. 
die alten lieder bringen auch die alten emotionen wieder. der druck steigt. früher hat es doch auch immer so funktioniert: musik an, realität aus, ein nie endender roter fluss aus herzkotze, seelenschrott.
doch darüber bin ich hinweg, ich habe dazugelernt. nein, ich hätte dazu lernen sollen, denn anstatt mir die arme aufzuschlitzen und in dunkelheit auf meinen eigenen, am besten noch schmerzlosen, tod zu warten, ätze ich mir lieber die speiseröhre mit magensäure weg, weite meinen magen, raube mir hunger- und sättigungsgefühl, zerstöre meine hirnsynapsen, verteere meine lunge. mit dem ziel, mir den atem zu rauben.


 eigentlich bin ich ziemlich harmlos. kurz bevor es ernst wird, kneife ich. jedes mal. suizidversuche, ungefährliches untergewicht, schnittwunden, die geklebt, statt genäht werden müssen. ich errege aufmerksamkeit, jedes mal auf neue, durch jede feige aktion. doch zu ende bringe ich nichts. sobald ich merke, dass es knifflig wird, vielleicht sogar langweilig, beschäftige ich mich mit einem anderen thema, einer anderen störung.

ich habe schon ein paar mal darüber geschrieben, aber es leuchtet mir einfach nicht ein. manchmal, da habe ich das gefühl, dass ich nur krank geworden bin, weil ich so viel über all diese krankheiten weiß. als hätte ich sie mir angeeignet, bloß eine zeitlang übernommen. jetzt bleiben die symptome, aber die gründe, die ursachen sind stets ungeklärt. 
es ist, als suche sich mein unterbewusstsein etwas, womit ich mich identifizieren kann, um mich selbst am leben zu erhalten, weil der sinn, für all das hier draußen, fehlt.


ich vermisse meine 52kilo. sehr sogar.
ANA. i will be good enough.

3 Kommentare:

  1. Sterben, Julia, das meinte ich.

    Ich wünschte, ich könnte etwas zu deinen Posts schreiben, dir etwas Hoffnung schenken, aber mein Kopf ist so verdammt leer, es tut mir so Leid, ich wünschte, ich könnte dir helfen, dich da herausziehen, aber ich kann es nicht und das zerbricht mir das Herz.

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  2. Oh mein Gott! Du sprichst so wahre Worte!
    Gerade die letzten 2 Absätze sprechen mir aus der Seele.
    Du beschreibst das alles immer so gut.
    Alles Liebe

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  3. Als hättest du in meinen Kopf geblickt. Genau das. Ganz genau das ist es.

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