Sonntag, 29. Januar 2012

wie die lücke zwischen meinen beinen immer kleiner wird

 oktober 2011.

das essen selbst ist nicht das problem. es funktioniert, wenn man nur seinen kopf ausschaltet, wenn man der magersucht den rücken kehrt, die bulimie ignoriert. wenn man sich treiben lässt, in dem rausch, ihn aufrecht erhält und direkt nach dem aufstehen die nächste ladung thc auf die reise in den körper schickt.
nein, das essen an sich, ist es nicht.
es ist das verschwinden der knochen, des markanten, des eckigen. alles an mir ist bloß noch glatt und schwabbelig. fettpolster, die ich lange besiegt hatte, bilden sich wieder. beine schwabbeln, wackeln wieder bei jeder bewegung. 
ich wache auf, will meine augen nicht öffnen. will nicht wissen, wer oder was aus mir geworden ist, will meiner magerkeit wieder erreichen.

sobald ich in den spiegel schaue, weiß ich, das problem liegt viel weiter unten, viel tiefer, ist viel verborgener. der hunger meldet sich alsbald und ich hoffe auf mein persönliches zaubermittel, aus schwarzem kaffee mit süßstoff, cola light und zigaretten. 

"wie die lücke zwischen meinen beinen immer kleiner wird."
ich kann es nicht mit ansehen, zu verfetten, unter meinem eigenen fett zu verschwinden. ich will meine rippen, meine hüftknochen, meinen schulterknochen, meine wirbelsäule, meine gänsehaut im gesicht. was ich nicht will, ist normalgewicht. normalität.
als resultat bleibt nur der wunsch, mich im keim zu ersticken. ich habe den drang meinen körper aufzuschneiden, die fettigkeit einfach wieder abzustreifen. 
doch mit mahlzeiten von 300kcal oder mehr, alle zwei stunden, funktioniert das nicht.

ich habe das gefühl, ich erkenne mich selbst nicht mehr. das bin einfach nicht mehr ich. früher war ich es, das weiß ich. aber jetzt, heute, in der zukunft, will ich nicht wieder dieses mädchen sein, das isst. viel lieber würde ich mich in diesem augenblick von irgendeinem hochhaus (was es in meiner heimatstadt eigentlich nicht gibt...) stürzen. mich selbst stürzen, meine amtszeit beenden. 
und wenn man nur stark genug daran glaubt, können träume sich erfüllen.

november 2011. entschuldigt, aber wie ihr vielleicht
verstehen könnt, gibt es keine aktuellen.

5 Kommentare:

  1. Wäre es möglich den Schmerz zu teilen, ich würde ihn zerhacken und ihn auf starke Schultern aufteilen, bis er sich auflöst..

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  2. Es ist kein Traum, sich das Leben zu nehmen. Sterben kann man immer, so hart es jetzt klingen mag.
    Ich mache momentan das Gleiche durch mit dem Essen, fange an - wie du es so schön geschrieben hast - zu verfetten.
    Sei dir bewusst, dass ein Leben mit Essstörung keine Zukunft hat. Du früher oder später daran zugrunde gehen wirst - ob an den Folgen deiner Essstörung oder durch Suizid. Genau das ist mir bewusst geworden, als ich mich entschied, wieder "normal" oder eher mehr zu essen.

    Ich hoffe du hast einen guten Therapeuten und noch mehr hoffe ich, dass du ein Umfeld hast, das dich in deinem Kampf unterstützen wird. Das ist das einzig Wahre, was du (und ich) zurzeit brauchst (brauchen).

    Nicht aufgeben...

    Ich umarme dich fest,
    Simone

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  3. es wird auch noch dauern, bis sich alles wieder eträglicher sein wird. aber ganz ehrlich: dünn sein wie ne 12- jährige aussehen und wieder klinik, wieder so anstürzen.
    oder gesund werden, das leben anpacken, abi machen, meine zukunft angehn?
    ich würde mich jederzeit wieder für letzteres entscheiden...!
    lg

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  4. Liebes, ich denke sehr oft an dich!
    Versuch dich von dem ganzen zu lösen, bitte!
    <3 Ich WEIß, dass du das schaffen kannst!
    Du bist so stark, ich kenne dich persönlich,
    ich habe Höhen UND Tiefen von dir mitbekommen,
    ich habe dich weinen und lachen sehen!
    Ich weiß einfach, dass du es kannst.
    Bitte versuche es doch .. bitte lass dir irgendwie helfen.
    Ich möchte dich nicht verlieren und ganz viele andere auch nicht!
    Und zu dem Text, wo du beschreibst, dass du dich nicht wiedererkennst:
    Die Essstärung macht dich kaputt, dass bist du nicht,
    du bist so viel mehr wert, als die! Wirklich!
    Du bist wundervoll, auch wenn du es nicht sehen kannst!
    Du weißt gar nicht, wie oft du mir die Nerven wieder zusammengeflickt hast
    und so unterschiedlich sind wir in manchen Dingen auch nicht
    und ich weiß, dass du dich auch zusammenreißen kannst
    und für dich, anstatt gegen dich kämpfen kannst.
    Du hast es mehr, als nur verdient, glücklich zu sein!
    Ich liebe dich! Bitte vergiss das nie!
    Und ich brauche dich, bitte lass mich nicht alleine!
    Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Liebe,
    deine Isa <3

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  5. ich denke jeden tag an dich!
    ich hoffe so sehr, dass es dir irgendwie ein stückchen besser geht,
    wobei ich das leider bezweifle ;( wenn ich dir helfen kann, sagt du bescheid, ok? <3
    I LOVE YOU! ;*

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