Donnerstag, 10. November 2011

yeah, i know.

ich lese diese zahlen, eure zahlen, und wut macht sich in mir breit. wut und hass und traurigkeit.

traurigkeit, weil ihr nicht seht, wie wunderbar ihr seid und wie viel ihr euch selbst nehmt. ihr alle könntet so viel mehr sein! ihr braucht euch nicht zu verstecken, braucht euch nicht selbst zu belügen. diese kontrolle, die ihr scheinbar über euch besitzt ist nicht echt und ein teil von euch, da bin ich mir sicher, ist sich dessen bewusst.
sechsundvierzig. dreiundvierzig. achtunddreißig.
zahlen, bei denen ich nicht an das gewicht, einer jungen frau denke, sondern an das, eines kleinen kindes.
wo ist es hin, das versprechen, vom glücklich sein? von perfektion? es ist verschwunden, mit euren kilos. und eigentlich müsstet ihr alle um einiges mehr wiegen, als vorher, denn das gewicht, dass ihr täglich auf euren schultern mit euch tragt, hat sich vervielfacht, nicht bloß verdoppelt oder verdreifacht. es ist ins unermessliche gestiegen.
statt perfektion, begrüßt euch morgens als erstes die kälte, der kaputte kreislauf, der schwindel, die übelkeit.


wut und hass, weil ich selbst es nicht schaffe, meine ziele nicht erreiche. die geduld fehlt und jeder blick in den spiegel bestätigt mir bloß, dass dieses ganze unnötige fett endlich verschwinden muss, um der wahrheit platz zu gewähren.
es ist schrecklich, morgens aufzuwachen und diese ungewissheit zu spüren, in jeder noch so kleinen zelle meines körpers. sekunden werden zu unendlichkeit. doch die zahl, die mich in den tag begleitet, die mir zeigt, dass sich das gefühl der unwirklichkeit, der verschleierte blick, die schlechte atmung, die sterne, die vor meinen augen tanzen, lohnen.
ich strebe mein persönliches ideal an und weiß doch von anfang an, dass ich es niemals erreichen werde, egal, welche ziffern vor mir leuchten.
ich werde niemals ideal oder perfekt sein. nie, niemals.
und es fühlt sich so falsch an, so hinterhältig, was ich tue. was ich mir antue. aber es ist das einzige, was mir bleibt, wenn ich nachts im bett liege, mit geöffneten augen, weil die insomnie mich nicht loslässt. die leere. die knochen. die kraftlosigkeit.


mehr ist nicht von mir übrig.

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