i can't get no sleep

wenige minuten, nachdem ich den letzten post gestern abend geschrieben hatte, stand ich bereits meines willens beraubt vor dem kühlschrank. kurz darauf, spülte ich mein letztes bisschen selbstwertgefühl die toilette hinunter. so schlug ich mir die nacht um die ohren und erst nach einer dritten, vierten, fünften fressattacke, ich weiß es nicht mehr, fand ich endlich die erlösende ruhe in der sicherheit der dunkelheit.

 

manchmal, da frage ich mich, ob es das alles überhaupt wert ist, ob es sich lohnt für einen dünnen körper zu kämpfen, den eigenen willen zu brechen, die kontrolle über die gedanken, das handeln und die emotionen aufzugeben, um ein ideal anzustreben, was ich doch niemals erreichen kann. und still, heimlich, da weiß ich, dass all das nicht erstrebenswert ist. ich weiß es irgendwo in mir drin, irgendwo verborgen muss ein stückchen vernunft sein, doch jedes mal, wenn ich versuche, es zu erreichen, macht die bulimie mir einen strich durch die rechnung. 

ich will das alles nicht mehr ertragen müssen, will nicht mit schwindendem bewusstsein durch die gegend wandeln, blass wie eine leiche, unter der make-up schicht. unter der maske.

ich habe keine kraft, um gegen mich anzugehen, gegen meine krankheit, die viel zu sehr ein teil von mir geworden ist. vielleicht hätte ich diese kraft. vielleicht.

aber ich kann nicht gesund werden und gleichzeitig mein abitur schaffen.

was bleibt ist bloß die resignation, die sich in stillem einklang mit der böswilligen macht und stärke der essstörung befindet.
ich gebe mich nun völlig der bulimie hin.
ich gebe mein restliches leben auf.
denn zusammen kann ich das alles nicht mehr in einklang bringen und da ich die bulimie so nicht besiegen kann, warte ich nun bloß darauf, wann sie mich endgültig zerbrechen lässt.

diesen tag sehne ich mir mehr als alles andere herbei. mehr als alles andere.