lila.

mein tag war ziemlich anstrengend und lang. ich komme gerade das aller erste mal an diesem tag dazu, etwas zu essen, weil ich als handmodell vier stunden bei einer bekannten im kosmetikstudio saß und french nägel bekommen habe. umsonst. für sie zum üben.

während meiner stationären therapie in essen, galten lila hände für mich als statussymbol. ein zeichen der krankheit, ein zeichen das es noch offensichtlicher macht, dass die essstörung besitz von dir ergriffen hat.
ich habe die magersüchtigen immer beneidet darum, habe mir gewünscht, auch endlich so dünn, so abgemagert zu sein, dass meine hände lila werden, weil sie nicht mehr ordentlich durchblutet werden.
bei 8°C friere ich trotz daunenjacke, uggs und schlauchschal. das ergebnis? lila hände. doch das glücksgefühl, dass ich mir immer erhofft habe bleibt aus und schlägt stattdessen noch ins gegenteil um. ich hasse diese farbe, denn sie zeigen den menschen um mich herum, dass ich doch weniger unter kontrolle habe, als es den anschein macht.
und übrigens hasse ich meine hände mehr als alles andere an meinem körper.

ich muss für morgen noch ein bioreferat vorbereiten und mir ganz dringend einen rauchen. den ersten für heute übrigens. nehmts mir nicht übel, aber eine dröhnung am tag brauche ich derzeit noch...