Sonntag, 14. August 2011

honestly you turned out to be the best thing I never had

der balkon eures hotelzimmers ist viel zu klein für all die rauchenden, lachenden, trinkenden menschen. wie im rausch lasse ich mich mit tragen, finde keinen platz, will nicht auf dem boden sitzen. du bietest mir an, mich auf deinen schoß zu setzen. mein rock rutscht ein wenig hoch, aber das macht uns beiden nichts. du nimmst meine hand in deine, hältst sie fest, legst sie auf meinem bein ab. es kribbelt. jede deiner ungeplanten berührungen treibt mir ein lächeln aufs gesicht. es ist so einfach, so leicht. so vollkommen unbeschwert.

meine freunde haben mich alleine gelassen mit euch. mit dir. aber es ist okay wie es ist. in diesem moment zählst nur du für mich. die menschen um uns herum haben keine bedeutung. ich muss zur toilette, doch ich weiß nicht, wo sie ist, also zeigst du es mir. grinst mich an mit dem schönsten lächeln, das ich je gesehen habe. ich schließe die kabinentür, atme tief durch, muss lachen, öffne sie wieder, weil ich nicht glauben kann, dass dieser moment echt ist, dass das alles wirklich gerade passiert. du stehst direkt davor, lehnst locker an der wand, musst lachen.
du bist so schön.
ich will zu dir, trete heraus, nehme dich in den arm. und küsse dich. es fühlt sich so gut an. so unglaublich gut. es ist richtig.
jemand fängt zu grölen und klatschen an. wir müssen beide lachen, nehmen uns an der hand, wollen diesen laden verlassen, doch wir kommen nicht weit. mitten auf der tanzfläche küssen wir uns wieder und alles andere um mich herum verschwimmt.



"lass mich nicht los. bitte, lass mich nicht los!" 
wir laufen bis zum strand, du hast meine hand fest in deiner. ich kenne dich kaum, doch du weißt schon mehr über mich, als manche meiner freunde. wir reden und reden. rennen in unterwäsche ins meer. es ist viel zu kalt.
der sand, das meer, deine küsse. irgendwann tut mein rücken von der harten strandliege zu weh, wir beschließen ins hotel zurück zu gehen, ziehen uns an, nehmen unsere sachen. ich will eine rauchen, öffne meine tasche, starre hinein, kippe den kompletten inhalt auf den sand. handy, zigaretten, geld. weg. bei dir ist es das gleiche. du rastest aus, schreist rum, läufst los. und ich dir hinterher. ich bin so klein in diesem moment. deine wut macht jemanden aus dir, der mir angst macht, der unberechenbar für mich ist. doch wo soll ich schon hin, alleine in bulgarien, ohne handy, ohne geld. betrunken, nass. ich komme kaum hinterher. doch das liegt wohl an deiner fußballer ausdauer.

du hast dich wieder beruhigt und irgendwann liegen wir in deinem bett. es ist schöner, als alles, was ich je erlebt habe. es ist perfekt in diesem moment.
die sonne geht über dem meer auf. von eurem balkon hat man eine unbeschreibliche aussicht. ich stehe auf, ziehe den vorhang weg und bemerke wohlwollend, dass du hinter mir stehst, deine arme um mich legst, deinen kopf auf meine schulter stützt. es ist viel zu schön. beinahe schon unreal.
deine beiden mädels schlafen bereits, doch wir reden uns um kopf und kragen.
"hattest du schon was mit jemandem in diesem urlaub?"
erinnerugen kommen hoch. er war viel zu stark. ich war viel zu leicht. er hat mich auf die liege geworfen. viel zu hart.
"ich bin fast vergewaltigt worden. security leute kamen, haben mich gerettet, wollten mich mit zur polizeistation nehmen..."
dein blick wird leer.
"hattest du denn schonmal was mit anderen männern?"
"ja. und du?"
"nein."
"und mit frauen..?"
ich will es wissen, muss es wissen. du sprachst von ehrlichkeit und genau das erwarte ich von dir in diesem augenblick.
"nein... du warst meine erste. ich wollte auf die richtige warten."
du drehst meine welt um. alle meine erwartungen, meine ganze hoffnung liegt nun in dir.



"versprichst du mir was?"
"ja."
"alles?"
"ja."
"egal was?"
"ja."
mit dir würde ich bis ans ende der welt gehen.
"du darfst dich nie wieder ritzen. das passt nicht zu dir, das entstellt dich. du bist so hübsch. ich mag eigentlich keine braunen augen und auch keine piercings, aber dir steht das so gut. bitte, versprich mir das."
"ich verspreche es dir."


ihr bleibt noch drei weitere tage, doch die magie ist verschwunden. du gehst mir aus dem weg, beachtest mich nicht mehr. du seist eigentlich total schüchtern, erklären mir deine mädels. normalerweise hättest du dich das niemals getraut, sagen sie. was bleibt, sind gespräche zu viert, fünft, mit der ganzen gruppe. abende voller spaß. doch meine gedanken sind besetzt von dir. alle annäherungsversuche bleiben unbeachtet.
irgendwann raste ich aus, renne in mein zimmer, will alleine sein, muss alleine sein. jegliche gegenstände in meiner reichweite landen an der wand. unsere klimaanlage habe ich bereits zerstört. ich schreie, schlage um mich, sitze irgendwann vollkommen weinend auf dem boden der dusche und lasse bloß heißes wasser über mich regnen.
jemand haut gegen die zimmertür, ruft meinen namen, tritt dagegen. die ganze luft riecht nach angst. ich kann kein handtuch finden, schnappe mir irgendetwas, hoffe, es ist nicht der securitymann, der mich rauswerfen will, weil ich zu laut war, sich jemand beschwert hat.
du bist es.
du nimmst meine arme, betrachtest sie voller panik. das kann ich in deinen augen lesen. ich falle in deine arme, mein handtuch auf den boden. still tropfen meine haare dein t-shirt nass, still fallen meine tränen auf deine schulter.
"ich bin anstrengend und kompliziert. so bin ich und das weiß ich auch. es tut mir leid."
"ich bleibe so lange bei dir, bis du eingeschlafen bist."
ich liege im bett, du daneben. ich unter meiner bettdecke, du unter deiner. ich will nicht schlafen, beobachte dich aus dem augenwinkel. irgendwann glaubst du, ich schlafe und verlässt mein zimmer.



wir wollten uns treffen, wenn wir wieder in deutschland sind. aber das ist keine gute idee, nicht für mich.
ich wünschte, ich wäre tot. einfach so.
ich wünschte, ich hätte die kontrolle über alles behalten.
ich habe angst. so große angst. mehr als sonst, weil ich wieder fett bin, weil ich zwei wochen lang gefressen habe. dulcolax sind schon drin.
ich werde die waage nicht mehr betreten können in absehbarer zeit, weil ich dein versprechen sonst brechen würde. aber was ist es überhaupt wert...? im grunde genommen doch absolut gar nichts.

4 Kommentare:

  1. es klingt schön, aber auch sehr sehr traurig...ich bin gespannt wie es weiter geht!

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  2. Süße, wo wohnt er denn? Weißt du wie sehr ich weinen musste bei deinem Eintrag? Aus Freude und Trauer. Ich bin da, süße!!! Ich liebe dich <3

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  3. ob du es glaubst oder nicht, aber ich habe deine posts vermisst. schön, dass du wieder da bist :)

    ich bin auch gespannt wie es mit euch beiden weiter geht. ich wünsch dir alles liebe!

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  4. Wie schön, dass du wieder da bist (:
    Bei dem Text dachte ich erst, hey wie toll, sie hat endlich mal Glück, dann och ne oder und jetzt mhm, ich weiß auch nicht.
    Ich wünsche dir, dass es positiv weiter geht und du keine Enttäuschung erleben musst !

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