Dienstag, 28. Juni 2011

illusionsleben

es ist etwa 23:45uhr und wir zünden den dritten joint für diesen abend an. es ist ein blunt mit erdbeer geschmack und er tut gut. zusammen mit 43er mit maracuja saft fühle ich mich besser, besser als im normalfall.
wir stoßen an, verteilen unsere geschenke, rennen in die küche und fressen 2 dicke kuchen mit viel zu viel zuckerglasur auf. mir ist schlecht. alles dreht sich. um 1:30uhr liege ich im bett, habe hitzewallungen, durch die kalorien in meinem magen. doch irgendwann falle ich in einen unruhigen schlaf.
ich wache auf. bin betrunken. bin breit. bin verschwitzt. habe keine zeit duschen zu gehen. lasse bloß kaltes wasser über meinen kopf laufen und hoffe, dass meine naturlocken nicht komplett das tun, was sie wollen.
in einer unbemerkten minute schleiche ich in die küche und mache mir einen extra süßen kaffee und mir wird so schlecht, dass ich angst habe, einem kind mitten ins gesicht zu kotzen, also setze ich mich mit an den frühstückstisch, esse 2 brote, hoffe, dass der alkohol und das gras abgebaut werden.
15 kinder. ein schwerbehindertes mädchen, 4 leicht behinderte kinder, 10 "normale", aber nicht weniger anstrengende, ein zivi und ich. kein erzieher. ich wusste, dass es anstrengend wird, ich wusste es vorher, konnte es mir denken, reiße mich zusammen, spiele meine rolle, sanktioniere die kinder wie noch nie, beschäftige mich mit ihnen, muss ausnahmsweise mit ihnen mittagessen. ich rede mir ein, dass es normal ist zu essen, dass ich ein vorbild bin, dass ich essen muss. ich nehme mir sogar eine kleine portion nach, obwohl mein schlechtes gewissen mit jedem bissen ein stückchen wächst. die jeans short scheint über meinem bauch zu spannen, meine beine weiten sie immer mehr aus. doch das alles bilde ich mir nur ein. ja, ich habe zugenommen. viel zugenommen, aber lange nicht so viel, als dass die leute mich anstarren müssten, denn es ist bloß das gewicht der nahrungsmittel in meinem bauch. zumindestens rede ich mir das ein. die ganze zeit.
nach fünf stunden pausenloser arbeit habe ich kurze zeit zum ausruhen, rauche mir eine, trinke meine cola light, weil ich mir immer noch einbilde, ich wäre dabei abzunehmen, doch das bin ich nicht mehr. nicht nach den mengen, der letzten tage, woche.
ich werde einfach für immer fett bleiben, werde mich nicht zeigen können im bikini, am strand, denn es bleiben bloß 4 mickrige wochen, bis zu den sommerferien. irgendwann muss ich mich wohl damit abfinden, niemals dünn zu sein, niemals schön zu sein, niemals frei zu sein.
denn dafür bin ich viel zu undiszipliniert.

ach gestern war übrigens der letzte tag, an dem ich gekifft habe. meine beste freundin ist 18 geworden und wir wollen aufhören, zusammen.
es funktioniert sowieso nicht ohne fachliche hilfe, das ist mir klar, aber wer lebt nicht gerne in seiner eigens erstellten illusion?!

2 Kommentare:

  1. Du weißt gar nicht, wie froh mich dieser Post macht, obwohl er auch sehr traurig ist! Ich bin stolz auf dich Süße, wegen dem Kiffen, du schaffst das. <3 Wir werden es auch schaffen, aufzuhören, zu kotzen! <3 ICH LIEBE DICH!

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  2. Huhu. <3
    Ich wollte mal fragen, ob du auch irgendwelche Übungen machst um abzunehmen... Liebste Grüße. <3

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